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Sommercamp in Ravensburg
Wie schon in den beiden Jahren zuvor hatte sich der Termin für das Sommerlager in Neustadt als äußerst ungünstig für Schüler und Studenten herausgestellt. Doch dieses Mal wollten wir auf unser Sommerlager nicht verzichten und sind kurzentschlossen nach Ravensburg gefahren.
Wir sollten es nicht bereuen: Ein 15-köpfiges Trainerteam aus 5 Nationen war angereist, um knapp 1.000 Karateka in bis zu drei Trainingseinheiten pro Tag durch die Hallen zu scheuchen. Mit dabei waren die National- und Bundestrainer aus Deutschland (Günter Mohr), Frankreich (Patrice Ruggiero und Yves Bardreau), Italien (Carlo Fugazza) und Japan (Seiji Nishimura), aber auch erfolgreiche Kämper wie Mark Haubold, Lazar Boskovic und Samad Azadi. Sigi Wolff rundete den Trainingsplan mit Selbstverteidigung ab.
Viele Trainer waren neu für uns, so auch Frankreichs Kata Nationaltrainer Yves Bardreau. Dem Englischen nicht so mächtig wie er es sich wünschen würde, vermittelte er die Katas nicht nur durch Worte, sondern vor allem durch Gesten. Während er Falsches ins übertrieben Lächerliche zog, stellte er das Richtige durch Kraft, Kime und Ausstrahlung in den Vordergrund.
Seine Botschaft an die Teilnehmer: Karate üben kann, darf und soll auch Spass machen!
Nach dem Training am Vormittag war zunächst einmal der Magen zu befriedigen, denn ohne Mampf kein Kampf! Selbst ist der Karateka und sein Handwerkszeug ist in diesem Fall der Gaskocher. Natürlich kommt kein 5-Sterne Menü dabei heraus, aber Hauptsache es schmeckt!
Nebenbei schließt man auch recht schnell Kontakte zu den Zeltnachbarn, denn die Grünwalder Karateka bleiben bekanntlich nicht lange allein. An den gemeinsamen Kaffee und Kuchen werden wir uns ebenso erinnern wie an das Frisbee und Beachvolleyball.
Nach dem Essen war erstmal Freizeit angesagt. Denn ein voller Magen ist beim Training nur hinderlich. Die Meisten praktizierten Frei-Zeit, indem sie über das Nix-Tun meditierten. Unterstützung gab es dazu von den Zeltgenossen...
Der Trainingsplan unterstützte die Abwechslung am Mittwoch Nachmittag mit einem Beachvolleyballtunier. Unser Team, die "Grünwalder Ritter" belegte in den leider nicht gewerteten Disziplinen "akrobatischster Einsatz", "chaotischste Aufstelllung" und "planloseste Spielweise" jeweils den ersten Platz. Auch in "schnellster Flucht vor dem Ball" waren wir ungeschlagen. Da war es nicht weiter verwunderlich, dass wir mit 0 Siegen den ersten Platz (von hinten) belegten.
Während die Kata- und Kumite-Fanatiker sicherlich voll auf ihre Kosten kamen, waren Kihonbegeisterte sicherlich etwas enttäuscht. Einmal am Tag Kata Spezial, und zweimal Kumite Training (natürlich für den freien Kampf) war angesagt. Zwar standen statt des Kumite auch andere Themen wie Prüfungsvorbereitung und Selbstverteidigung auf dem Trainingsplan, doch das war eindeutig zu wenig.
Dass viele der angereisten Teilnehmer sich vor allem auf Kumite Wettkampf und schnelle Erfolge spezialisiert hatten, merkte man deutlich: Mangelnde Kontrolle, kaum Partnerschaftlichkeit, wenig Technikvielfalt und die Unsitte, Schuhe zu tragen waren leider weit verbreitet. Jedoch bemühten sich viele Trainer, diesem Fehlverhalten Einhalt zu gebieten. Es ist zu hoffen, dass sich auch in Zukunft mehr an Mark Haubolds Aufforderung halten werden: "Ganz locker, das hier ist ein Lehrgang und keine Kampffläche!"
Auch Carlo Fugazza, Italiens Kata Nationaltrainer, legte seine Schwerpunkte auf andere Dinge als auf Wettkampf. Ihm war wichtig, die Ausstrahlung der Kata zu vermitteln. Der Funke des Ki (der Energie) sollte auf die Teilnehmer überspringen. Und ich denke keiner kann wiedersprechen wenn ich behaupte, dass ihm das gelungen ist - trotz oder gerade wegen seines hervorragenden Übersetzers. Sein vielfältiges Katawissen und seine Art Kata zu vermitteln haben ihn für uns zum heimlichen Liebling des Sommerlagers gemacht.
Am Freitag merkten dann schon viele, dass eine Woche Karate anstrengend ist. Doch Knei-Fen gilt nicht und so wurde jede Trainingseinheit voll ausgenutzt.
Das ganze Trainingslager wurde mit der Budo Gala am Freitag Abend abgerundet. Ein Feuerwerk der gesamten asiatischen Budokünste raubten dem Zuschauer vier Stunden lang den Atem.
Insgesamt waren das Sommercamp sechs schöne Tage, welche uns noch lange in Erinnerung bleiben werden. Die Wahl zwischen Neustadt und Ravensburg wird uns im nächsten Jahr nicht leicht fallen.
Sommerlager am Staffelsee
Für viele der Weißgurte war das diesjährige Sommerlager nicht nur das erste Mal, dass sie ein einem Zelt übernachten sollten, sondern auch das erste Mal Wegfahren ohne die Eltern. Auch für die Trainer waren so junge Karateka eine Neuigkeit. Aber wir wären keine Karateka, wenn wir auch das nicht hinbekommen sollten...
Trotz der großen Hitze haben wir dennoch die Kraft gefunden, intensiv zu trainieren. Nach anfänglicher Unlust einiger Jüngerer war dann am Ende doch für jeden etwas dabei.
Um einem Hitzschlag zu entgehen legten Isabel und Maxi daher besonders viel Wert auf die korrekte Ausführung der Techniken und weniger auf Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer. Nichtsdestotrotz steigerten sich beim Kumite und Makiwara-Training alle bis auf ihr Maximum.
Noch grinst Manuel, denn dass er Joan vorhin so getrieben hatte sollte sich bitter rächen. Mit einem Violettgurt ist eben nicht zu spaßen!
Für viele Weißgurte war es das erste Mal, dass sie ein Makiwara in den Händen hielten. Die anfängliche Begeisterung erreichte allerdings einen Tiefpunkt, als sie das Hilfsmittel dann für einen hohen Gurt halten durften. Plötzlich war nun doch wichtig, was der Trainer zuvor über die korrekte Haltetchnik erklärt hatte...
Am Abend wurde es dann etwas ruhiger. Durch einen "kleinen" Fehler im Organisationsablauf hatten wir einige Verspätungen aufzuholen. Somit kamen wir erst gegen 21 Uhr zum Grillen, so dass das geplante Kata-Training in der Dämmerung leider auf den nächsten (hellichten) Tag verschoben werden musste. Dafür haben wir jetzt genügend Material für eine Videoanalyse (und hoffentlich einen kleinen Film ...) .
Natürlich bestand unser Sommerlager nicht nur aus Training - wäre doch viel zu schade, wenn wir den tollen Staffelsee nicht zum Schwimmen genutzt hätten. Das kühle Nass eignet sich nicht nur zum Schwimmen, Tauchen und Plantschen, sondern auch zum Spritzen und Ballspielen. Nur eine Schlammschlacht anzuzetteln hat sich dieses Jahr niemand getraut. Grund genug hätte es dafür ja gegeben ;-)
2002
Den ersten Höhepunkt des Jahres 2002 markierte ein Wochenend-Lehrgang mit Bundestrainer Akio Nagai, 8. Dan, im April. Mit über 80 Teilnehmern aus allen Teilen Bayerns verzeichnete unser Dojo einen Besucherrekord und Interesse wie noch nie. Am Sonntag zum Lehrgangsabschluß konnten wir zahlreichen neuen Gürtelträgern in der Helmi-Mühlbauer-Halle gratulieren. Die höchste Prüfung des Tages markierte im Alleingang A. Purucker...
Die Grünwalder sind Top!
22. März 2003
Vier Grünwalder Karateka erreichen beim Lehrgang in Meitingen den nächsten Gürtelgrad
Lehrgang in Meitingen
Kata Bunkai - die wohl größte Herausforderung für viele westliche Karatekas. Zu groß ist für viele der Spagat wenn sie, wie im Training immer wieder eingebläut, von der exakten Ausführung der Kata weg und zu einer freien, losgelösten Form wechseln müssen. Auch viele Trainer stellt das vor ein großes Problem, deshalb wird Bunkai gerne unter den Tisch fallen gelassen.
Nicht so bei Helmut Cornielje. Durch seine zahlreichen Erfahrungen aus dem Judo, Tai-Chi und Qi Gong bringt der Lehrbeauftragte des Bayerischen Karate Bunds die Kata auf ihren ursprünglichen Punkt: Selbstverteidigung. Würfe, Hebel und Haltetechniken werden dabei genauso selbstverständlich eingesetzt wie Tsuki und Keri.
Durch sein methodisch aufgebautes Training kommen auch Neulinge auf diesem Gebiet schnell damit zurecht und finden Gefallen daran. Probleme werden besprochen sobald sie auftreten, danach gibt es noch ein paar weiterführende Tipps und Ideen. Nur keine Musterlösungen - auf der Straße bringen die nämlich gar nichts.
Helmuts lockere Art und Weise motiviert die Teilnehmer derart, dass sie gar nicht merken, wenn sie sich bis zur Erschöpfung verausgaben. Nicht selten ist Muskelkater die Folge - allerdings erst am nächsten Tag.
Die Themen des Lehrgangs waren in der Unterstufe das Bunkai der Katas Heian Nidan und Heian Yondan, in der Oberstufe Jion und Chinte.
Vorteilhaft an seinem Training ist, dass man die Katas eigentlich gar nicht zu kennen braucht um mitzutrainieren. Um aber anschließend eine bessere Kata zu laufen muss man sie zuvor schon gründlich gelernt haben.
Einige unserer Schüler hatten sich auf diesen Tag besonders vorbereitet, denn sie wollten die Prüfung zum nächsthöheren Gürtel ablegen:
Joan Klatt (5. Kyu)
Manuel Heckert (6. Kyu)
Stephan Kuntscher (7. Kyu)
Max Martens (7. Kyu)
Aufgrund ihrer guten Vorbereitung schafften alle vier die Prüfung problemlos und wurden dafür vom Prüfer auch entsprechend gelobt.
Auch von unserer Seite nochmals herzlichen Glückwunsch! Totemo iides, ganbatte kudasai!
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Neben dem regulären Training finden im TSV Grünwald auch zahlreiche andere zahlreiche Karateaktivitäten statt, beispielsweise Prüfungen, Lehrgangsfahrten oder gemeinsame Feiern.
Über uns
Dojo Chronik
Seit 7. Mai 1984 wird im TSV Grünwald e.V. Karate unterrichtet, zunächst als Gruppe in der Judoabteilung. 1998 wird dann die Kindergruppe gegründet, ein Jahr später ist Karate eine eigene Sparte der neu gegründeten Budoabteilung. 1994 wechselt die Kinder- und Jugendgruppe zum DKV/ BKB. Seit Januar 2012 ist Karate nach der Auflösung der Budoabteilung eine eigenständige Abteilung. Unsere derzeit ca. 90 Mitglieder sind im Deutschen Karate Verband e.V. organisiert.
Unsere Chronik gibt einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse unserer bewegten Geschichte.
Presseberichte
Zu unseren Veranstaltungen veröffentlichen wir regelmäßig auch Berichte in der Lokal- und Regionalpresse:
- Grünwalder Isar-Anzeiger
- Harlachinger Rundschau
- Münchner Merkur
Die hier veröffentlichten Berichte und Bilder sind die an die Presse weitergegebenen Versionen. Die Redaktionen bearbeiten diese nach Bedarf, so dass Abweichungen unvermeidlich sind. Das angegebene Datum bezieht sich, sofern nicht anders vermerkt, auf das Datum der Veranstaltung.