„Die Jungs sollen ruhig auch mal eine andere Sportart kennen lernen“ meinte Gerhard Mastrodonato, Trainer der U10 Juniorenmannschaft des TSV 1860, und ob der TSV Grünwald mit den Jungs eine Stunde Karate machen möchte. „Klar, machen wir gerne“ war die prompte Antwort von Christian Killer und Max Obermaier, Trainer der Karateabteilung des TSV Grünwald.

Und so begann das Fußballtraining für die neun Nachwuchsfußballer im Alter von neun und zehn Jahren am vergangenen Samstag in der Helmi-Mühlbauer-Halle in Grünwald mit Karate. Die erste Überraschung war, dass man barfuß trainiert. Nach einem spannenden Aufwärmtraining mit Karate-Jogging, Dehnübungen und einem schnellen Fangspiel gab es erstmal ein paar Erklärungen, was Karate eigentlich bedeutet (leere Hand, weil man keine Waffen benutzt), wo es herkommt (über Japan aus Okinawa) und wie man eine richtige Faust macht. Schnell waren die ersten Fauststöße (Oi-Zuki) und die dazugehörige Abwehr (Age-Uke) erlernt, so dass es an die Partnerübung ging: Abwehr eines Oi-Zuki mit Age-Uke. Natürlich durfte eine Fußtechnik (Mae-Geri) genauso wenig fehlen wie die Erprobung des Fauststoßes am Schlagpolster. Neugierig, begeistert und vor allem sehr diszipliniert waren die jungen Fußballer bei der Sache, so dass die Zeit am Schluss auch noch für ein paar Selbstverteidigungsübungen reichte: Was kann ich machen, wenn mich jemand mit einer Hand am Hals packt, oder wenn mich einer in den Schwitzkasten nimmt?

Nach einer viel zu kurzen Stunde nahm der Trainer die Jungs wieder in seine Obhut, um mit ihnen ihre eigentliche Leidenschaft, den Fußball zu trainieren. Spaß gemacht hat ihnen das Karate jedoch sehr, und wer weiß, vielleicht beginnt der ein oder andere nach seiner Karriere als Fußballprofi mit Karate eine faszinierende Kampfkunst, die man als Breitensport in jedem Lebensabschnitt betreiben kann...

Max Obermaier

Training mit der Jugendmannschaft des TSV 1860 München

Erschienen:

  • Grünwalder Isar-Anzeiger, 24. November 2011