Was für die einen das Messen und der Vergleich im sportlichen Wettkampf ist, so ist für einen Großteil der Karateka die Prüfung das Ereignis, auf das man gezielt und intensiv hinarbeitet. Während es im Wettkampf immer einen Gewinner und einen Verlierer gibt, ist dies bei einer Karate Gürtelprüfung nicht ganz so einfach, denn der Vergleich mit dem Gegner entfällt mangels desselben. Während sich einige durchaus respektable Ersatzgegner wie den inneren Schweinehund (also sich selbst) suchen, sehen andere die Prüfung als das Ende eines Lernprozesses, bei dem am Ende nicht einfach nur der neue Gürtelgrad steht, sondern der Fortschritt im eigenen Können, festgestellt durch einen neutralen Beobachter, dem Prüfer.
Eine solche Prüfung führte die Karateabteilung des TSV Grünwald am Donnerstag, den 9. Juni in der Schulturnhalle durch. Während die Teilnehmer der Anfängerkurse in den Abschlussprüfungen ihre Reife für die Teilnahme am Unterstufentraining nachweisen mussten, stellten sich andere den Kyuprüfungen zum neuen Gürtelgrad.
In den Anfängergruppen prüften Alina Ritter (Kinder) und Christian Killer (Jugendliche, Erwachsene). Bei den Kindern bestanden Vinicius Borinski, Tobias Fannrich, Alexandra Morvilius, Moritz Renker und Franziska Wagner. Bei den Jugendlichen waren erfolgreich: Winston Best, Magnus Preußinger, Julius Schenk und Max Schneider. Und auch die Erwachsenen haben alle bestanden: Jakob Mühldorfer und Manfred Walleitner.
Bei den Kyuprüflingen mussten Prüfer Max Obermaier schon fortgeschrittene Kenntnisse nachgewiesen werden. In der Unterstufe bestanden zum 9. Kyu (Weiß-gelbgurt): Michael Baumgärtner, Benedikt Leitz und Tara Steinmeier. Den 7. Kyu (Orangegurt) erlangten Cyrus Achouri, Frederic Altherr, Christopher Blepp, Anna Eisenhut und Sebastian Leitz. Wesentlich höher lag die Messlatte bei den Prüflingen der Mittelstufe, den 5. Kyu (1. Violettgurt) erlangten Mathias Künlen und Isabelle Schleicher.
Für die Prüflinge geht es nun weiter, denn nach der Prüfung ist vor der Prüfung – auch, und insbesondere weil man das Prüfungsprogramm erstmal einige Zeit beiseite legt, damit das Gelernte wirken kann und Geist und Körper offen und frei für Neues werden, denn schließlich ist der Weg das Ziel.
Max Obermaier
Erschienen:
- Grünwalder Isar-Anzeiger, 24. Juni 2011