BUDO: Aikido, Judo, Ju-Jutsu, Karate

Jahresbericht 1990/91

Am 20. November 1990 wurde von der Vorstandschaft der Antrag auf die Umbenennung in Budo-Abteilung des TSV Grünwald angenommen, da mit Aikido eine weitere Kampfsportart in das Programm aufgenommen wurde. Unter dem Begriff Budo sind alle fernöstlichen Kampfsortarten zusammengefaßt. Die Abeteilung hat inzwischen eine Stärke von über 100 Mitgliedern erreicht.

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Karate

Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter der Karateabteilung des TSV Grünwald. Begonnen hatte es am 31. März und 1. April 1990, als Hans Hoffmann auf einem Bundeslehrgang in Warendorf bei Köln die Prüfung zum zweiten Dan (Schwarzgurt) erfolgreich ablegte.

Kurz darauf wurde in Hamburg der Deutschlandpkal des Shotokan Karate International Deutschland (S.K.I.D.) ausgetragen. Die Karateabteilung des TSV Grünwald wurde durch Conny Schießl und Hans Hoffmann vertreten. Bei diesem Turnier erreichte Conny Schießl im Kumite-Wettbewerb (Freikampf) bei den Damen einen hervorragenden zweiten Platz.

Am 19. und 20. Mai fand dann ein Lehrgang des S.K.I.D. in Grünwald statt. Die insgesamt 76 Teilnehmer waren aus ganz Bayern, Baden-Württemberg und aus Österreich angereist. Alle nahmen mit Begeisterung am Training teil, das von Bundestrainer Shihan Akio Nagai, siebter Dan, abgehalten wurde. Wie auch auf den letzten Lehrgägngen konnten die Grünwalder Teilnehmer das hohe Niveau des Grünwalder Dojos bestätigen. Dies geschah auch bei den Gürtelprüfungen am Ende des Lehrgangs, als Teilnehmer aus dem letzten Anfängerkurs die Gelbgurtprüfung mit hervorragenden Leistungen bestanden haben.

Die ersten internationalen Nachwuchsmeisterschaften des S.K.I.D. wurden am 26. Mai 1990 in Pliezhausen bei Stuttgart ausgetragen. Unsere Abteilung wurde vertreten durch Claudia Grewve, Claudia Lautner, Conny Schießl, Olivia Boger, Thorsten Kardels und Martin Rieder. Bei diesem Wettbewerb dürfen keine Danträger starten, um dem Nachuchs eine Chance zu geben und auch Wettkampferfahrung zu gewinnen. Einige unserer Teilnehmer starteten bei diesen Nachwuchsmeisterschaften zum ersten Mal in einem Turnier. Erfreulicherweise gelang es der neu formierten Kata-Damenmannschaft mit Claudia Greve, Claudia Lautner und Conny Schießl den zweiten Platz zu erringen.

Den ersten Höheppunkt in diesem Jahr brachte die vierte Bayerische Meisterschaft des Shotokan Karate International, die am 16. Juni 1990 in Neumarkt St. Veit ausgetragen wurde. Die 69 Teilnehmer kamen aus elf bayerischen Dojos. Die Grünwalder Mannschaft war mit folgenden Teilnehmern angereist und startete in allen Disziplinen.

Unsere Teilnehmer wurden hervorragend betreut duch Klaus Busse, dem an dieser Stelle von Herzen gedankt wird.

Punkt 10 Uhr begannen die Vorkämpfe in Kata und Kumite, die fast alle Grünwalder problemlos überstanden.

Die Finalrunde des Kata-Wettbewerbs Damen A versprach spannend zu werden, da sich die Grünwalder Teilnehmerinnen Conny Schießl und Claudia Lautner mit sehr guten Ergebnissen für das Finale qualifiziert hatten. Claudia Lautner mußte als zweite in der Finalrunde starten und zeige eine ansprechende Leistung. Im Kampf um den dritten Platz gab sie sich erst im Stechen gegen Michaela Greil aus Vilshofen geschlagen. Die Entscheidung fiel aber zwischen Veronika Garhammer aus Simbach und Conny Schießl aus Grünwald, die sich nach hervorragender Leistung mit 1/10 Punkt Abstand den zweiten Platz sichern konnte.

Nun aber folgten die Höhepunkte für die Grünwalder Herren. Im Kata-Wettbewerb hatten sich Hans Hoffmann, Hans Westermeier und Michael Thiel im Einzel Herren A sowie mit der Mannschaft Grünwald I für das Finale qualifiziert. Wie letztes Jahr waren die Grünwalder wieder sehr erfolgreich. Im Einzel Herren A zeigten alle großes Können und Einsatz. Hans Westermeier errang nach guter Leistung den dritten Platz. Herausragend war aber Hans Hoffmann, der sich klar durchsetzen konnte und somit Bayerischer Meister wurde. Die Mannschaft Grrünwald I sicherte sich mit einer tadellosen Synchron-Kata wie im Vorjahr den Titel Bayerischer Meister. Überrascht hat aber die neu formierte Kata Mannschaft mit Conny Schießl, Claudia Lautner und Martin Rieder, die sich erst im Stechen mit dem vierten Platz zufrieden geben mußte.

In der Zeit vom 26. bis 29. Juli 1990 wurde dann der traditionelle Sommerlehrgang in Prien am Chiemsee abgehalten. Auf diesem Bundeslehrgang absolvierte Hans Westermeier mit hervorragender Leistung die Prüfung zum zweiten Dan. Auch einige Braungurtprüfungen von Grünwalder Karatekas standen an, alle Prüflinge zeigten gute Leistungen und erhielten den dritten beziehungsweise zweiten Kyu (Braungurt). Wir möchten noch darauf hinweisen, daß Braun- und Schwarzgurtprüfungen nur auf Bundeslehrgängen abgenommen werden.

Auf der Deutschen Meisterschaft 1990, die am 27. Oktober in Warendorf abgehalten wurde, konnte dieses Jahr nur Martin Rieder starten, da alle anderen Grünwalder durch Verletzungen order durch private Gegebenheiten verhindert waren. Wir hoffen auf der nächsten Deutschen Meisterschaft wieder stark und erfolreich vertreten zu sein.

Bei der zweiten Internationalen Nachwuchsmeisterschaft 1991 des S.K.I.D. in Pliezhausen bei Stuttgart wurde der TSV Grünwald durch Olivia Boger, Conny Schießl , Claudia Greve, Alexander Reichart, Roy Schestag und Martin Rieder erfolgreich vertreten. Die Kata-Damenmannschaft erreichte den dritten Platz und Conny Schießl verbuchte für sich den vierten Platz bei den Einzellwettkämpfen im Damen-Katawettbewerb. Die große Überraschung war aber Alexander Reichart, der erst vor eineinhalb Jahren mit Karate begonnen hatte. Als Orangegurt erreichte er unter 40 Teilnehmern die Finalrunde im Kumte (Freikampf) und erkämpfte sich den vierten Platz. Auch im Kata-Wettbewerb der Herren zeigte er eine gute Leistung, die mit dem fünften Platz belohnt wurde.

An dieser Stelle möchten wir auch der Vorstandschaft des TSV Grünwald für die großzügige Unterstützung herzlich danken.

Mit großem Eifer nehmen die Karatekinder am Training teil. Insgesamt über 30 Kinder finden sich regelmäßig am Dienstag beziehungsweise Donnerstag in der Halle ein. Interessant ist dabei, dass sie ohne mit der Wimper zu zucken, jedesmal wieder bereit sind, die sogenannte „Grundschule” zu üben und zu perfektionieren. Besonders die fortgeschrittenen Karate-Schüler genießen in zunehmendem Maße auch die Entspannungsübungen als Ausgleich zum oft sehr anstrengenden Schulalltag. Insgesamt zeigte sich, dass der Denksport - und nicht nur der Kampfsport - Karate auch Kinder zwischen 8 und 15 Jahren zu begeistern vermag.

Interessenten für Karate, Judo, Ju-Jutsu oder den Selbstverteidigungskurs können bei Walter Härtl gerne weitere Informationen erhalten.

W. Härtl

Sportnachrichten TSV Grünwald Nr. 51/ 1991