Sensei Pflüger gilt als einer der Karatepioniere unseres Landes. Er half mit, das Shotokan Karate in Deutschland aufzubauen und war lange Jahre Vorsitzender des Deutschen Karate Verbandes.
Sein Lebenslauf spricht für ihn: Begonnen hat er mit Ju-Jutsu bevor er zum Karate kam. Seit fast 30 Jahren trainert er diese Kampfkunst schon und ist verdienter Träger des 6. Dan. Auch ist er in vielen anderen Kampfkünsten zuhause, wie im Judo und Aikido.
Bekannt wurde er vor allem durch sein Buch "25 Shotokan Karate Katas", welches zur Standartausrüstung eines jeden Karatka gehört.
Erleben durften wir Plüger bereits einmal in Neustadt, doch diese Trainingseinheit geriet leider viel zu kurz. Nun hatten wir die Gelegenheit, ihn etwas ausführlicher kennen zu lernen.
Wie bereits erwähnt beherrscht Sensei Pflüger mehr als nur eine Kampfkunst. Sein Training war daher nicht nur auf das Karate fixiert, sondern enthielt auch viele Techniken aus dem Ju-Jutsu.
Er begann mit einer Einführung für alle, an der wir aus Zeitgründen leider nicht teilnehmen konnten. Das Training für Ober- und Unterstufe war ähnlich aufgebaut, jedoch auf das unterschiedliche Können zugeschnitten. Zum Anfang trainierte er einfache Bewegungsübungen zur Schulung der Koordination und wechselte dann recht schnell zur Selbstverteidiung über.
Sein Training ging nicht besonders in die Tiefe, was aber auch nicht seine Absicht war. Vielmehr wollte er Impulse setzen und zeigen, was denn so alles möglich ist. Ziel war, die Ideen mitzunehmen, im eigenen Dojo umzusetzen und weiter zu entwickeln.
Schon während des Trainings ging er immer wieder gerne auf Fragen seitens der Teilnehmer ein und forderte sogar auf, Vorschläge zum Training zu machen. Wünsche gab es viele, und so lernten wir diverse Halte- und Transporttechniken.
Durch eine neue Bekanntschaft kamen wir zu der Ehre mit am Mittagstisch zu sitzen. Dabei erfuhren wir viele interessante Details aus seinem Leben und über seine Pläne in der Zukunft.
Das Ende des Lehrgangs bildete ein Mondo Lehrgespräch. Die Teilnehmer hatten nach dem Training die Gelegenheit, mit dem Sensei ein Gespräch in zwangloser Runde zu führen. Neben Fragen zu Techniken und Katas wurden auch andere Dinge diskutiert, wie beispielsweise die Rivalität der verschiedenen Kampfsportarten in Deutschland vor vielen Jahren oder auch diverse Karatefilmchen.